Dass die Energiepreise weiter steigen ist kein Geheimnis. Die Verbraucher in Deutschland werden ab dem kommenden Jahr wieder einmal tiefer in die Tasche greifen müssen. Wie tief, hängt jedoch nicht nur vom Ausmaß der Preissteigerungen, sondern auch vom individuellen Umgang mit Energie ab. Somit bleibt die Anzahl der Maßnahmen, um den Mehrkosten entgegenzutreten, relativ überschaubar. Energiesparen ist angesagt.
Die Kosten landen beim Kunden
Bis zu 13 Prozent Mehrkosten werden ab 2013 auf die Verbraucher zukommen, lautet die Schätzung der Experten des Vergleichsportals Verivox. Ein solcher Preisanstieg entsteht durch die Verteuerung der einzelnen Komponenten aus denen der Strompreis zusammengesetzt ist – allen voran die EEG-Umlage sowie eine neue Offshore-Haftungsumlage, die auf den Stromkunden abgewälzt wird. Die EEG-Umlage dient der Förderung erneuerbarer Energien, welche bei der Umsetzung der Energiewende eine entscheidende Rolle spielen. Ab 2013 steigt die Umlage um ganze 50 Prozent. Damit macht ihr Anteil je Kilowattstunde rund 5,3 Cent aus. Ausnahmen gelten jedoch für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch, die sich von dieser Belastung jedoch befreien lassen können. So werden diese Kosten dann über die Stadtwerke und ihre Mitbewerber weitergegeben, bis sie letztendlich wieder beim privaten Kunden landen. Dies gilt ebenfalls für die Offshore-Haftungsumlage, mit der die Besitzer von Hochseewindparks bei fehlender Netzanbindung entschädigt werden sollen.
Die Rechnung könnte nicht einfacher sein
Wer seinen Stromverbrauch beibehält, zahlt ab 2013 mehr. Verbraucherexperten zufolge sind jedoch jährliche Einsparpotenziale für Drei-Personen-Haushalte von bis zu 180 Euro möglich. Allein die Erhöhung der Umlagen kostet diesen rund 3200 Kilowattstunden verbrauchenden Haushalt etwa 170 Euro. Allerdings ist bereits mit relativ kleinem Aufwand ein großer Spareffekt möglich. Rund zehn Prozent der Stromkosten werden durch den berüchtigten Stand-by-Betrieb von Elektrogeräten und Lampen verursacht. Werden diese nicht benötigt, sollten sie „richtig“ ausgeschaltet, also vom häuslichen Stromkreis getrennt werden. Dazu verwendet man entweder abschaltbare Steckdosen, oder man zieht einfach den Stecker, was überhaupt nichts kostet. Was für öffentliche Verkehrsmittel gilt, betrifft Waschmaschinen gleichermaßen: Je mehr mitfahren, desto sinnvoller. Deshalb sollte die Trommel stets voll beladen sein und nach Möglichkeit Sparprogramme mit niedrigen Temperaturen gewählt werden. Etwa 300 Kilowattstunden im Jahr können zusätzlich auf ganz pragmatische Art und Weise eingespart werden – der Wäscheleine sei Dank. Wäschetrockner sind zwar äußerst nützlich, jedoch gibt es dieses Plus an Bequemlichkeit nicht kostenlos. Insbesondere Haushaltsgeräte der älteren Generation entpuppen sich als wahre Stromfresser. Wer allerdings nicht über das nötige Kleingeld für einen neuen Kühlschrank parat hält, kann dessen Standort verbessern, Wird der Kühlschrank in der Nähe von Wärmequellen wie Heizkörpern, dem Herd oder der Spülmaschine platziert, verursacht dies einen höheren Stromverbrauch, ebenso wie ein Standort mit direkter Sonneneinstrahlung. Kühlgeräte verbrauchen zudem bis zu sechs Prozent weniger Energie, wenn die Raumtemperatur um einen Grad gesenkt wird. Der Stromverbrauch des Kühlschranks ist jedoch ebenso Einstellungssache. Innen sollte die Temperatur optimalerweise auf sieben Grad eingestellt werden, für das Gefrierfach oder Gefriertruhen sind -18 Grad ideal. Eines der größten Einsparpotenziale bieten hingegen Energiesparlampen. Diese kosten in ihrer Anschaffung zwar etwas mehr, ihre Lebensdauer übersteigt die einer konventionellen Glühbirne allerdings um ein Vielfaches, bei gleichzeitig niedrigerem Stromverbrauch. Tauscht man beispielsweise eine 60-Watt-Glühlampe gegen eine 11-Watt-Energiesparlampe aus, kann bei einer täglichen Brenndauer von durchschnittlich drei Stunden eine Ersparnis von 52 Kilowattstunden erzielt werden.
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