Ein komplexer Markt
Jeder kennt die riesigen Windräder, die in der Landschaft oder vor der norddeutschen Küste ihre Dienste verrichten. Über 20.000 Großanlagen sind bereits installiert und versorgen Millionen Menschen in Deutschland mit sauberem Windstrom. Jedoch steigt auch das Interesse für ihre kleinen Versionen, die im heimischen Garten oder auf dem Hausdach Energie erzeugen können. Im Gegensatz zu Solaranlagen werden jedoch höhere Anforderungen an eine Kleinwindanlage gestellt. Dies beinhaltet beispielsweise die Wahl des Standorts der Anlage, das örtliche Windaufkommen, genehmigungsrechtliche Fragen, die Anlagenleistung und natürlich auch die Anlage selbst. Der Markt für Kleinwindanlagen erscheint hingegen sehr unübersichtlich und bietet eine Unzahl an Anlagentypen aber auch Funktionsprinzipien, zum Beispiel Horizontal- oder Vertikalläufer. Auch ist die Investition etwas kostenintensiv. So bewegen sich die Preise pro Kilowatt Nennleistung zwischen 2.000 und 10.000 Euro. Langfristig sind Kleinwindanlagen bei idealer Standortwahl eine lohnende Investition.
Was zu beachten ist
Um einen wirtschaftlichen Betrieb von Kleinwindanlagen gewährleisten zu können, ist in erster Linie der Standort das wichtigste Kriterium. Expertenmeinungen zufolge lohnt sich die Anschaffung einer Kleinwindanlage bei durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von mindestens sieben Metern pro Sekunde. Höhere Geschwindigkeiten können jedoch erst in größeren Bauhöhen genutzt werden. Hindernisse, wie Bebauungen oder Bäume können für Verwirbelungen und somit für eine niedrigere Windausbeute sorgen. Deshalb ist es notwendig, das Windaufkommen mittels Messungen über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr zu ermitteln. Auch rechtlich ist die Lage noch unklar. Während in einigen Bundesländern eine Kleinwindanlage bis zehn Metern Gesamthöhe keinerlei Genehmigung bedarf, sieht es in anderen Bundesländern bereits anders aus. Genauere Auskünfte sind daher in den Bauämtern einzuholen. Sollte die Installation genehmigungsfrei sein, sollte dennoch Rücksprache mit den Nachbarn gehalten werden, denn die Genehmigungsfreiheit bietet keine Rechtssicherheit. Sollte sich nämlich ein Anwohner durch die Geräuschentwicklung oder den Schattenwurf der Anlage gestört fühlen, kann ein Rückbau des Heimwindrades angeordnet werden. Ein Baugenehmigungsverfahren ist zwar kosten- und zeitintensiver, jedoch steht man damit auf der sicheren Seite. Bei der Vielzahl von Modellen kann ohne genaue Standortermittlung nur sehr schwer vorausgesehen werden, welches der richtige Anlagentyp für das Eigenheim ist. Daher sollte man neben ein wenig Recherche in eigener Regie auch auf den Rat eines Fachmannes hören, der sich mit dem Bau und Vertrieb von Kleinwindanlagen auskennt.
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